Umbau und Sanierung der Prösermühle – Weilmünster
„Die Prösermühle in neuem Glanz“
Bauzeit: 2015-2017
Standort: Weilmünster / Kerngemeinde
Die fast 300 Jahre alte Pröser Mühle war ehemals eine Walk- und Getreidemühle. Bis 1955 wurde hier Getreide zu Mehl und Schrot verarbeitet. Aufgrund der einsamen Lage verband man hiermit früher eine gewisse Romantik. Heute dient sie ausschließlich als Wohnstätte. Das historische Gut sollte erhalten bleiben und Zielvorstellung der Eigentümer war zu Projektbeginn:“ Die Prösermühle in ihrer Präsenz wieder erblühen lassen.“
Wesentlicher Bestandteil des 3-teiligen Ensemble ist das 1-geschossige kleine Nebengebäude im Osten, das sich bereits im Süden befindliche Bestandswohnhaus sowie die ehemalige Mühle mit Wasser- und Nebenhaus im Norden liegend.
Geplant war ein Teilabbruch und Wiederaufbau der Mühle zum 2-geschossigen Wohngebäude mit ausgebautem Dachgeschoss. Das Nebengebäude wurde ebenfalls aufgestockt.
Die komplette Baumaßnahme beruht auf dem KfW-Effizienzhaus-Niveau und diente zudem im Rahmen des IKEK der Dorfentwicklung Weilmünsters.
Die Pröser Mühle weist nun zwei Wohneinheiten auf. Die erste Wohnung ist über den Zwischenraum von Mühle und Nebenhaus zu erschließen. Dort führt eine Treppe in das 1.Obergeschoss, wo sich der Haupteingang befindet. Man betritt eine Diele mit Galerie und Blick in das sich im Erdgeschoss befindliche Wohnzimmer mit den alten Mühlenrädern, die erhalten blieben. Auf der Eingangsetage befinden sich noch der Technikraum sowie ein Naturkeller. Über eine Außentreppe auf der Hofinnenseite ist ein weiterer Raum, welcher als Lager und Waschküche dient, zu erreichen. Im zweiten Obergeschoss findet man eine weitere Diele mit Essbereich, eine abgetrennte Küche, ein Schlafzimmer sowie ein Badezimmer vor. Der Innenausbau erfolgte mit Holzständerwänden. Helle Fliesen, Vinylboden in Holzoptik, Eichenholzstufen, weißer Putz und die sichtbare Holzbalkendecke verleihen dem Inneren einen besonderen Charme.
Über eine Außentreppe im Osten gelangt man zur zweiten Wohnung, die ab dem 2.Obergeschoss beginnt. Auf dieser Etage befindet sich ein Schlafzimmer mit Schrankraum. Über eine viertelgewendelte Treppe gelangt man in das Dachgeschoss, wo sich die Wohnräume der Wohnung erstrecken: Küche mit Essbereich, Wohnzimmer, Bad und weiteres Schlafzimmer mit begehbarem Schrank.
Geplant ist zudem das Nebengebäude im Norden in ein Gästehaus mit Küche, Essbereich, Wohnen und Schlafen zu verwandeln.
Die Außenwände wurden teils komplett neu errichtet und gedämmt. Das Erdgeschoss setzt sich mit dem weißen Putz ab. Schiefer schmückt die Fassaden der Mühle an den drei Seiten. Die Ostseite erhielt eine vertikale Holzverkleidung aus sibirischer Lärche. Zusätzlich wurde Wert daraufgelegt, Elemente aus dem Bestand zu erhalten. So wurde ein Teil der Außenwand in Richtung Hof nicht verändert. Auch die ersten zwei Geschosse des Nebengebäudes behielten die Bestandswände aus heimischen Bruchstein. Das Zusammenspiel der Materialien Putz, Schiefer, Holz und Stein ruft ein ausgeglichenes Gesamtbild hervor und lässt die Pröser Mühle in neuem Glanz erstrahlen.